Mit der Sonne den eigenen Strom erzeugen- Photovoltaik auf den Dächern der Liboristraße
Fragen und Antworten zur geplanten Photovoltaik-Anlage für die Häuser Liboristraße 22a-28b
In Gesprächen zwischen der BürgerEnergie Genossenschaft Dortmund und Mitgliedern der Wohneigentümer-Gemeinschaft ist im vergangenen Jahr die Idee entstanden, auf den Dächern der Häuser Liboristraße 22a-28b eine Photovoltaik-Anlage zu errichten.
Eine solche Anlage erzeugt Strom aus Sonnenenergie, der in den Wohnungen direkt verbraucht werden kann. Was an Strom nicht genutzt wird, wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Der Strom wird den Bewohnern der Wohnanlage (auch den Mietern) zu einem günstigen Bezugspreis angeboten – dieses Angebot nennt sich Mieterstrom. Der Bezug ist freiwillig – niemand ist gezwungen, den erzeugten Sonnenstrom zu nutzen. Allerdings, je mehr mitmachen, desto günstiger wird der Strom.
Egal, ob die Sonne scheint oder nicht, Ihre Stromversorgung ist gesichert. Denn wenn die Sonne nicht scheint, kommt der Strom wie gehabt aus dem öffentlichen Stromnetz.
Die BürgerEnergie Genossenschaft Dortmund übernimmt die Investition, den Aufbau und den dauerhaften Betrieb der Photovoltaik-Anlage. Dies wird vertraglich mit den Eigentümern, vertreten durch den Hausverwalter, festgehalten.
Damit liegt das volle unternehmerische Risiko bei der Genossenschaft, niemand aus der Wohneigentümergemeinschaft muss „draufzahlen“.
Wer möchte, kann gerne Mitglied der Genossenschaft werden, mitmachen, mitinvestieren. So können Sie doppelt profitieren – von günstigem Strom und von einer Rendite auf eure Geldanlage.
Damit das Projekt umgesetzt werden kann, bedarf es zuerst eines positiven Beschlusses der Eigentümer bei der nächsten Wohneigentümerversammlung am 2. Februar 2024.
Danach wird die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit durch die BürgerEnergie Dortmund geprüft. Diese bildet die Basis für die konkrete Vertragsausgestaltung, die dann zwischen der Hausverwaltung und der Genossenschaft abgestimmt und durch die Eigentümergemeinschaft final bestätigt wird.
Fragen und Antworten zum Projekt "Photovoltaik für die Liboristraße"
Wir sind überzeugt, dass ein gemeinsames Projekt dieser Größenordnung nur funktioniert, wenn Transparenz und Vertrauen zwischen allen Beteiligten bestehen. Deshalb beantworten wir im Folgenden die wichtigsten Fragen rund um das Vorhaben.
Wenn Sie Fragen haben, die hier nicht aufgeführt sind, dann zögern Sie nicht und schreiben Sie uns über unser Kontaktformular oder direkt per Mail an info@buergerenergiedortmund.de
Wir werden diese Übersicht kontinuierlich erweitern und aktualisieren.
Fragen rund um das Thema Photovoltaik-Anlage
- Herzstück der Photovoltaik-Anlage sind die Solar-Module. Diese sollen auf allen Dächern der Liboristraße errichtet werden.
- Die Arbeiten sollen parallel zur beschlossenen Dachsanierung durch den beauftragten Dachdecker erfolgen. Das bedeutet für Sie, alle Arbeiten erfolgen aus einer Hand, mit nur einem Gerüstaufbau, dadurch kürzerer Bauzeit und mit gesicherter Gewährleistung.
- Von den Solarmodulen auf dem Dach werden Stromleitungen durch die vorhandenen Kamine in den Keller verlegt. Dort werden jeweils sogenannte „Wechselrichter“ installiert. Diese Geräte sorgen dafür, dass der vom Dach kommende Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt wird, denn nur dieser kann ins Stromnetz eingespeist werden.
- Außerdem wird am Anschlusspunkt ans öffentliche Stromnetz, der sich im Keller befindet, ein neuer Zähler installiert. Dieser zählt den Strom, der von der Anlage ins öffentliche Netz eingespeist wird.
- Die Wohnungen müssen also nicht betreten werden.
- Nein. An den Sicherungskästen und Zähler in den Wohnungen sowie an den Stromleitungen in den Häusern muss nichts verändert werden.
- Da die Arbeiten für Dach und Photovoltaik-Anlage durch das gleiche Unternehmen geleistet werden, wird zeitlich und organisatorisch ein optimaler Ablauf sichergestellt.
- Da die Dächer der Häuser nacheinander saniert werden, wird auch die Photovoltaik-Anlage Stück für Stück aufgebaut werden.
- Gar keine. Die Installation der Photovoltaik-Anlage wird durch die BürgerEnergie Genossenschaft beauftragt. Diese trägt alle Investitionskosten.
- Auch der laufende Betrieb der Anlage, die Wartung und Versicherung wird durch die Genossenschaft gewährleistet.
- Als Betreiber erledigt die Genossenschaft auch alle rechtlichen und steuerlichen Formalitäten. Der Wohneigentümergemeinschaft entstehen dabei keine Kosten.
- Die Genossenschaft kalkuliert mit einer Betriebsdauer von 20 Jahren. So lange würde auch der Pachtvertrag mit der Eigentümergemeinschaft laufen.
- Sehr wahrscheinlich kann die Anlage auch länger als 20 Jahre günstig Strom produzieren – viele Solarmodule halten heutzutage deutlich länger, oft mehr als 30 Jahre.
- Ob dann die Genossenschaft die Anlage weiter betreibt oder diese in den Besitz der WEG übergeht, muss erst zu einem späteren Zeitpunkt geregelt werden.
Fragen rund um das Thema Mieterstrom
- Der sogenannte Mieterstrom ist ein Angebot zur Stromversorgung, dass die BürgerEnergie Genossenschaft Dortmund Ihnen anbietet.
- Alle Parteien, die in der Anlage wohnen, können in den Mieterstromtarif der BürgerEnergie Dortmund wechseln.
- Dies gilt für selbstbewohnende Eigentümer und Mieter gleichermaßen.
- Die BürgerEnergie Dortmund kalkuliert mit einem Preis von rund 30 Cent pro kWh – einen endgültigen Preis nennen wir mit dem konkreten Vertragsangebot.
- Der Preis setzt sich zusammen aus dem Preis für Strom vom eigenen Dach und dem Preis für Strom aus dem öffentlichen Netz.
- Wie bei allen Anbietern ist der Preis auch abhängig von Steuern, Abgaben und Gebühren.
- Ja, der Vertrag mit dem bisherigen Anbieter muss von Ihnen gekündigt werden. Sobald das Ende der Vertragslaufzeit erreicht ist, wechseln Sie dann in den Mieterstromtarif der BürgerEnergie Dortmund.
- Bei allen Formalitäten rund um den Anbieterwechsel helfen wir Ihnen selbstverständlich gerne.
- Ebenso selbstverständlich können Sie auch den Mieterstrom-Vertrag mit der BürgerEnergie Dortmund jährlich kündigen, wenn Sie das möchten.
- Das Ziel unserer Genossenschaft ist der schnelle Ausbau von erneuerbaren Energien für Alle. Wir haben also starke soziale und ökologische Ziele – und nicht vorrangig den Profit.
- Wir arbeiten ehrenamtlich – hohe Managergehälter müssen wir gar nicht erst erwirtschaften.
- Ja, je mehr auf dem Dach gewonnener Strom direkt im Haus verbraucht wird, desto günstiger kann Ihr Strompreis werden.
- Das heißt, auch hier zählt die Gemeinschaft: Je mehr sich beteiligen, desto günstiger wird der Strompreis für alle.
Ja, das geht. Und es gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten:
- Sie können uns beim Aufbauen der Anlage ganz praktisch unterstützen. Denn dabei gibt es viele einfache handwerkliche Arbeiten, die wir selbst als Genossenschaftsmitglieder erledigen wollen.
Das senkt die Investitionskosten und ermöglicht einen dauerhaft niedrigeren Strompreis. - Sie können sich als Mitglied der Genossenschaft an der Finanzierung der Anlage beteiligen. Dazu im nächsten Punkt mehr.
- Wir werden einen Teil der Investitionssumme für die Photovoltaik-Anlage durch Mitgliederdarlehen aufbringen. Um daran teilzunehmen, müssen Sie Mitglied der Genossenschaft werden/sein.
- So können Sie der Genossenschaft ein Nachrangdarlehen als Mitgliederdarlehen anbieten. Das Darlehen hat eine feste Verzinsung (voraussichtlich 3 %) und wird zum Ende der Darlehenslaufzeit zurückgezahlt.
- Die genauen Informationen zu dieser Finanzierungsform sind noch in der Erarbeitung und anschließend hier einsehbar.